Heimatliebe, was bedeutet das für Dich?

Diese Frage stellte mir Katja vom https://weltnah-magazin.de/

Sie lud mich ein, über meine ganz persönliche Definition von  Heimatliebe zu schreiben und so wurde die Idee für diesen Blogbeitrag geboren.

In der letzten Zeit durfte ich schon auf verschiedenen Plattformen über mich und meine Arbeit sprechen und die Worte „Heimat“ und „Liebe“ kamen ganz oft darin vor.

Ist Heimat ein Ort?

Es gibt sicher viele Menschen, die schon wesentlich öfter ihren Wohnort gewechselt haben als ich.

Alles in allem bin ich erst dreimal umgezogen in meinem Leben.

Immer war es der Beruf meines Mannes, der entschieden hat, wohin die Reise geht.

Das war nie ein Problem für mich, denn natürlich waren alle Umzüge gemeinsam geplant.

Ich habe mich stets offen auf die Ortwechsel und die damit verbundenen Veränderungen eingelassen.

Das Glas ist bei mir immer halb voll und nie halb leer.

Gibt es nur eine Heimat?

Als erstes ist da die Stadt, in der ich geboren, aufgewachsen und zur Schule gegangen bin.

Hier wohnen meine Familie und meine Freunde und wundervolle Erinnerungen an glückliche Kinder-  und Jugendtage.

Auf einer kurzen Zwischenstation an einem malerisch gelegenen Ort, an dem viele Menschen gern ihren Urlaub verbringen, wurden 2 meiner Kinder geboren.

Ich kehre immer gern wieder dort hin zurück und fühle mich so, als wäre ich nie weg gewesen.

 Der für mich wichtigste Ort ist aber jener, an dem meine Kinder aufgewachsen sind, mein jüngster Sohn geboren wurde und in den ich mich während meiner 13 Jahre dort, unsterblich verliebt habe.

Ich in Frankreich

Jetzt lebe ich mit meiner Familie im wunderschönen Rheinland, bin umgeben von netten Menschen und habe mir mit meinem Nähatelier meinen Traum vom selbständigen, selbst bestimmten Arbeiten erfüllt.

Das Leben könnte perfekt sein, aber irgendwas fehlt

Ich hatte große Sehnsucht und Heimweh nach dem Dorf bzw. dem Land, dass ich vor fast 3 Jahren verlassen habe.

Am Anfang habe ich das gar nicht so bewusst wahrgenommen.

Alles war neu für mich, denn nach 13 Jahren in Südfrankreich kam ich mir hier in Deutschland stellenweise vor, wie auf einem anderen Planeten.

Auch wenn beide Länder direkt nebeneinander liegen, bestehen große kulturelle Unterschiede und in den vielen Jahren meiner Abwesenheit hatte ich einige deutsche Neuerungen gar nicht wirklich mitbekommen.

Ich sag nur, Pfandautomaten im Supermarkt!

Was war denn jetzt so anders?

Bei unserem Start in Frankreich konnte ich langsam in das neue Leben hineinwachsen.

Die Kinder waren noch klein und die Alltagsroutine entwickelte sich mit jedem neuen französischen Wort, das ich lernte.

Baguette, Wein, Käse, Frankreich

Ich entdeckte mit meiner Familie die traumhafte Landschaft der Provence, versuchte aus mir unbekannten Nahrungsmitteln unsere Mahlzeiten zuzubereiten und staunte über Flora und Fauna im sonnigen Süden.

Schon bald vermisste ich Deutschland nicht mehr.

Ich fühlte mich einfach angekommen.

Natürlich war das tägliche Leben nicht immer nur Urlaub und Spaß pur, aber wer hat schon sein ganzes Leben lang Ferien?!

Das wird auf Dauer ja auch langweilig und ein bisschen herausfordernd darf das Leben gerne sein.

Wiederkehr und Neubeginn in Deutschland

Mit einem Pubertier und einem Grundschüler in ein anderssprachiges Schulsystem zu wechseln und in einem Land zu leben, das sie nicht wirklich kannten, war eine Herausforderung.

Eine neue Umgebung, ein neues (renovierungsbedürftiges) Haus und dann auch noch mein eigenes Business.

Ich kam in den ersten 2 Jahren in Deutschland gar nicht richtig zur Besinnung.

Keine Zeit darüber nachzudenken, ob ich mich wohl fühlte ,ob es mir gut geht, ob mir etwas fehlte.

Ich funktionierte einfach, so wie es eine Mutter nun mal tut.

Und dann kam C.

Erst als das große C kam wurde mir von Tag zu Tag mehr bewusst, wie sehr ich mein altes Leben wirklich vermisste.

Mir fehlten die Sonne und der strahlend blaue Himmel der Provence, der Duft von Rosmarin, Lavendel und frischem Baguette, das Singen der Zikaden im Sommer und die menschenleeren Strände im Winter.

Ich vermisste meine samstäglichen Flohmarktgänge, den Besuch in der kleinen Bar direkt gegenüber der Bäckerei und die gemütlichen Schwätzchen mit der Kassiererin im Supermarkt.

Am meisten sehnte ich mich aber nach den langen und entspannten Mahlzeiten, bei denen jeder noch so einfache Gang zelebriert wird wie ein großes Fest.

Apero gemütlicher Abend mit Oliven

Die Treffen bei Tisch haben mich von Anfang an fasziniert, denn Franzosen beherrschen die Kunst das Leben zu genießen wirklich par excellence.

Alles was zählt ist das Hier und Jetzt, das gemeinsame Beisammensein, ein schmackhaftes Essen und ein guter Wein.

Der Tisch ist liebevoll gedeckt und meist sind es die Kleinigkeiten, die das Gesamtbild einfach ganz besonders machen.

Wie eine Pause die Erleuchtung bringt

Die Zwangspause im März 2020 brachte nicht nur die Schließung meines Ateliers und das Homeschooling mit sich, sondern auch viele andere Einschränkungen.

Bis dato hatten wir oft französischen Besuch im Haus, verbrachten die Ferien in unserer alten Heimat und machten regelmäßig Lebensmittteleinkäufe in Frankreich.

Als ich realisierte, dass es lange dauern kann, bis wir unsere lieb gewonnenen Gewohnheiten wieder aufnehmen können, überkam mich eine große Traurigkeit und Sehnsucht nach all dem, was sonst so selbstverständlich und wichtig für mich war.

Ich vermisste meine Heimat Frankreich und mein altes Leben so sehr, dass es mir oft das Herz zuschnürte, so wie bei Liebeskummer eben.

Warum Umzugskartons und Lavendel vieles verändern können

Aus diesem Tief kam ich heraus, indem ich begann, unser Leben in Deutschland so zu verändern, dass wir, wo immer es möglich war, wieder wie in Frankreich leben konnten.

Ich räumte endlich die letzten Umzugskartons mit unserem französischen Hausrat aus, legte im Garten ein Kräuterbeet und ein Lavendelfeld an und als ich die ersten Leinenservietten und eine passende Tischdecke mit Olivenmotiven genäht hatte bemerkte ich eine Verwandlung in mir.

Wieder viel fröhlicher, fühlte ich mich auf einmal um einiges wohler in meiner aktuellen Umgebung.

Französischer Landhausstil Wohnzimmer

Oft beobachtete ich im Lavendel die Bienen, kochte mit Rosmarin und Thymian aus dem eigenen Garten und genoss jeden einzelnen Sonnenstrahl ganz besonders.

Frankreich kam einfach ein Stück weit zu mir nach Hause und ich empfand die gleiche entspannte Stimmung wie in unserem alten Haus im sonnigen Süden.

Lavendel im Rheinland

Daheim ist da wo Heim ist

Auch meine Familie bemerkte die Veränderung und seitdem zelebrieren wir unsere Mahlzeiten wieder wie früher, nehmen uns wieder richtig viel Zeit am Tisch und irgendwie ist die Stimmung zwischen uns wieder viel entspannter.

Seit ich mit offeneren Augen durch meine Umgebung gehe entdecke ich immer häufiger französische Lebensmittel im Supermarkt und reizende Läden und Onlineshops, in denen ihre Inhaber/innen mit viel Liebe das französische Lebensgefühl nach Deutschland bringen.

Ich freue mich immer wie ein kleines Kind über diese Zufallsfunde und Bekanntschaften, welche mein Leben so sehr bereichern.

Französischer Wein, Obst , Tomaten, ein Koffer voll Köstlichkeiten

Viele wundervolle Menschen teilen meine Liebe zu Frankreich, mit ihnen tausche ich mich aus.

Auch wenn wir uns meist nur virtuell treffen fühlen wir uns einander nah.

Heimat ist für mich kein Ort, Heimat ist ein Gefühl

Es ist ein Gefühl der Geborgenheit, eine Erinnerung an Vertrautes, ein Moment, ein Geruch, ein Erlebnis, das mich an einen anderen Ort versetzt.

Dabei ist es ganz egal, wo ich gerade bin.

Ich habe für mich erkannt, dass ich mir meine Heimat selbst schaffen kann, unabhängig vom aktuellen Ort und auch wie lange ich dort sein werde.

Meine Familie hilft mir dabei.

Sie gibt mir die Geborgenheit und den Rückhalt den ich brauche um mich wohl und sicher zu fühlen.

Und das an jedem Ort, an dem wir gemeinsam sind.

Heimat ist da, wo meine Nähmaschine summt

Auch meine Arbeit trägt einen wichtigen Teil dazu bei, dass ich mich dort zuhause fühle, wo ich bin.

In meinem Atelier in Boppard am Rhein nähe ich nicht nur Tischwäsche aus Leinen sondern bringe französische Tischkultur nach Deutschland.

Vor dem Atelier an der alten Nähmaschine

Auch wenn es oft nicht den Anschein hat, Tischkultur ist mehr als Essen und gute Manieren, sie ist ein Lebensgefühl!

Mit kleinen Geschichten rund um mein Lieblingsland Frankreich zeige ich den Menschen, wie einfach es ist, ein entspanntes und genussvolles Leben in den deutschen Alltag zu integrieren.

Während ich im Social Media meine Kreationen und ganz schnell umsetzbare Tischdekorationen im französischen Landhausstil präsentiere, genieße ich es, jeden Tag neue Ideen zu entwickeln und mich selbst an den zusammengestellten Sets zu erfreuen.

Wenn sich der Kreis schließt

Für mich ist es nicht nur wichtig, dass ich mich im Privatleben wohl und geborgen fühle, sondern auch im Business meine Erfüllung und meine Heimat finde.

Ich liebe das was ich tue und lebe, was ich liebe!

So ist es mir möglich, an jedem Ort mein Zuhause zu finden, wo meine Familie ist und ich meine Nähmaschine aufstellen kann.                                                                                                                         

Unverzichtbar für mich ist die französische Tischkultur, denn sie hat meinen Alltag hier in Deutschland leichter, genussvoller und viel entspannter gemacht und mir mein Heimatgefühl zurück gebracht.

La vie est belle

Nicole

Wenn Du mehr darüber erfahren möchtest, warum die Sehnsucht nach Frankreich der Schlüssel zu meinem persönlichen Glück war lies hier gern weiter:

Mein Jahresrückblick 2020

Möchtest Du gedanklich einen Spaziergang durch ein Lavendelfeld machen? In diesem Blogbeitrag lade ich Dich dazu ein:

Lavendel-Der Duft des sonnigen Südens

Diese wundervollen Onlineshops habe ich in der letzten Zeit entdeckt*

Sie vertreiben erlesene Spezialitäten und bringen Dir den Charme und das französische Lebensgefühl direkt zu Dir nach Hause.

Bei Anna findest Du duftende Kostbarkeiten mit Lavendel https://www.lavendeltraum.com

La Soupe ist bekannt für ausgewählte französische Köstlichkeiten und Events: https://www.lasoupe.de/

Zu meinem Shop für handgefertigte Tischwäsche und Wohntextilien im französischen Landhausstil geht es hier entlang: https://luhabru.de/

*Werbung, unbeauftragt und unbezahlt

Nähkästchenplaudereien aus dem Atelier

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