Das süße Leben Frankreich - 5 einfache Rezepte zum backen
Franzosen und ihre süßen Rezepte
Inhaltsverzeichniss
Genau wie in Deutschland auch, gibt es in der Boulangerie – der französischen Bäckerei, oft eine beeindruckende Auswahl an süßen Leckereien. Selbst in kleinen Dörfern bin ich immer wieder überrascht über die Auswahl an leckerem Gebäck. In den großen Städten findest du dann meist die bei uns als Konditorei bekannten Pâtisserien. Hier wird richtige Kunst gebacken und es ist unglaubliches Erlebnis diese Leckereien zu bewundern und natürlich auch zu verkosten.
Dessert oder Zwischenmahlzeit, Frankreich liebt Süßes
Franzosen sind ja bekanntlich Genießer und Feinschmecker und darum gehört zu einem guten Essen eine Süßigkeit einfach dazu. Neben frischem Obst oder kleinen süßen Nachspeisen essen sie sehr gern eins der legendären Petits Fours oder ein Stück Tarte. Auf alle Fälle ist das süße Teilchen recht klein und anders als in Deutschland, gibt es die typische Kaffeezeit mit Kuchen am Nachmittag nicht. So fällt die Schlemmerei kalorientechnisch nicht so sehr ins Gewicht. Lediglich die Kinder nehmen nach der Schule, so gegen 16 Uhr, einen kleinen Imbiss zu sich. Zum Goûter gibt es meist etwas Süßes in Form von Kuchen oder Bisquits um den Kindern die Zeit bis zum Abendessen zu versüßen. Im Lauf der vielen Jahre, die wir in Frankreich gelebt haben, habe ich unzählige französische Kuchen- Rezepte ausprobiert und die absoluten süßen Lieblinge meiner Kinder teile ich hier in diesem Blogbeitrag gern mit Dir. Diese süßen Kleinigkeiten schmecken hervorragend zum Dessert, als kleine Zwischenmahlzeit, Trostpflaster und sind auch als kleines Mitbringsel immer sehr gern gesehen. Sie benötigen keine Kühlung, sind leicht zu transportieren und daher ideal auch für das nächste Familienpicknick geeignet.Meine Top 4 der süßen Rezepte zum nachbacken
- Gâteau aux zestes de citron
- Madeleines
- Tarte aux abricots
- Tuiles aux amandes
Ich beginne den Reigen meiner liebsten französischen Rezepte mit dem Gâteau aux zestes de citron – einem Zitronenkuchen.
Meine liebe französische Freundin Odette hat uns vor vielen Jahren einmal bei einem Essen damit überrascht und seit dem backe ich diesen Kuchen immer wieder gern.
Im Sommer weil er so erfrischend ist und auch im Winter, denn Zitronen sind ja mit ihrem Vitamin C gut für die Abwehrkräfte.
Aber eigentlich ist es ganz egal welche Jahreszeit gerade ist, für die Moral ist der Kuchen mit Zitronenzesten immer wieder gut.
Gâteau aux zestes de citron - Kuchen mit Zitronenzesten
Idealerweise solltest Du für dieses Rezept gesalzene Butter verwenden. Ich bevorzuge hier die Butter mit Salzkristallen, die hat noch mal einen ganz anderen Geschmack als salzige Butter. Es ist immer wieder spannend, wenn man plötzlich so einen kleinen salzigen Moment erwischt, finde ich.
Was du für den Gateau aux zestes de citrons benötigst
Auf die richtigen Zutaten kommt es an
Wie immer beeinflusst die Qualität der Zutaten das Geschmacksergebnis ungemein.
Neben Bio- Eiern von freilaufenden Hühnern, achte ich auch bei allen anderen Zutaten auf Qualität und nutze wo immer es möglich ist Bioprodukte und regionale Angebote.
Der im Rezept verwendete Zitronenabrieb sollte von unbehandelten Zitronen sein, sonst wird der Kuchen bitter. Die kandierten Zitronenstücke sind dann noch die sogenannte Kirsche auf dem Kuchen, wie der Franzose so schön sagt. Ich kaufe sie immer direkt in Frankreich in kleinen Feinkostläden oder bei Produzenten von kandierten Früchten. Diese traditionell hergestellten Zuckrigkeiten sind unvergleichlich lecker. Das hat allerdings auch seinen Preis.
Von Zitronat, welches du hier im Handel kaufen kannst, würde ich Dir abraten, denn das ist nicht das Selbe. In gut sortierten Feinkostläden habe ich kandierte Zitronen aber auch schon in Deutschland entdeckt. Und zur Not lässt Du sie einfach weg
Mit seinem frisch säuerlichen und doch zuckersüßen Geschmack kann ich mit diesem Kuchen nicht nur meine Kinder immer wieder begeistern. Zur Not kann man ihn sogar ohne Teller und ganz auf die Schnelle essen.
Fingerfood ist ja gerade bei den Kids sehr beliebt, wenn neue Abenteuer auf sie warten.
Mit dem nächsten Rezept erfreue ich meine Süßen regelmäßig, denn Madeleines sind sehr gut auf Vorrat zuzubereiten und ohne viel Krümellei einfach aus der Hand zu essen.
Und ich als vielbeschäftigte Mama, freue mich über die wirklich einfache Herstellung dieser leckeren Küchlein.
Der Teig wird in Backformen gestrichen, also kein lästiges formen oder spritzen. Im Fachhandel gibt es Madeleinesformen in unterschiedlichen Größen, so bekommen bei uns alle mundgerechte Happen.
In einer Blechdose halten sich die kleinen Küchlein mindestens 1 Woche lang frisch, bei uns funktioniert das aber nur, wenn ich die Dose gut verstecke. Trotz doppeltem Rezept sind die kleinen Kuchen immer ruck zuck weg genascht. Das ist doch ein gutes Zeichen, oder?!
Madeleines - das Rezept
Sie sind absolute Klassiker der französischen Backkultur und du findest sie überall. Natürlich gibt es auch industriell hergestellte Madeleines, aber diese sind in Geschmack und Konsistenz in keiner Weise mit den selbst gebackenen und handgemachten Köstlichkeiten vergleichbar.
Dieses Rezept backe ich regelmäßig und kann dir daher eine Gelinggarantie geben, wenn du dich an meine Tipps hältst.
Den Grundteig der Madeleines kannst Du ganz nach Belieben mit Gewürzen und anderen Leckereien pimpen und immer wieder variieren.
Wenn Du Schokoladentröpfen, Vanille, oder ganz besonders spannend, Lavendelblüten in den Teig gibst, wird es nie langweilig und Du kannst Deine Lieben mit ihrem Lieblingsgeschmack überraschen.
Vor allem bei den Lavendelblüten solltest du dich aber langsam an den Geschmack tasten, der ist ja ziemlich speziell. Hier genügen wenige Blüten um den Teig leicht zu parfümieren.
Achte auch hier unbedingt auf Bio- Qualität der getrockneten Lavendelblüten.
Im Winter, wenn auf Korsika die Clementinen reif sind, kannst du den kleinen Küchlein einen ganz besonderen Geschmack geben. Dazu benötigst du die Schale von 2 Bio-Clementinen in Zesten und den Saft 1 Clementine. Aromatisiere damit den Grundteig und genieße diesen herrlich frischen Geschmack.
Madeleines sind erst dann wirklich gelungen, wenn sie die typische „Bosse“ – die Beule haben.
Profis schwören auf die Temperaturmethode um die Beule hervorzulocken und ich kann das bestätigen. Es klappt!
Dazu muss der Teig richtig gut durchkühlen im Kühlschrank, am besten über Nacht. Und jetzt kommt die Temperatur im Herd ins Spiel. Sie muss von ganz heiß beim Vorheizen, langsam gesenkt werden. Dabei ist die Bildung der Beule ein wichtiger Hinweis zur Temperaturregelung.
Am Anfang ist das ein wenig gewöhnungsbedürftig, aber das Ergebnis lohnt diesen kleinen Aufwand alle mal.
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Das Auge isst gern mit
La Tarte aux abricos -Aprikosentarte
Das Grundrezept für einen leckeren Mürbteigboden
Du benötigst nur 1 Ei, 175 Gramm kalte Butter, 300 Gramm Mehl, 100 Gramm Zucker. Vermenge alle Zutaten zügig und ohne dass die Butter weich wird.
Im Kühlschrank sollte der Teig genug Zeit zum ruhen haben. Rechne dafür mindestens 30 Minuten ein. Während dieser Zeit kannst du dich schon um den Belag kümmern.
Dieses Rezept kannst Du übrigens auch verwenden, um die kleinen Schwestern der Tartes, Tartelettes zu backen.
Je nachdem wie dünn Du den Boden ausrollst, reicht der Teig für 1 Tarte oder 4-6 Tartelettes.
Nach diesem fruchtigen Genuss wird es jetzt ganz raffiniert und knusprig. Das 4. Rezept dieser Sammlung ist ein Mandelgebäck. Ich selbst kannte es vor meiner Zeit in Frankreich nicht und vielleicht kann ich dich ja jetzt mit diesem Geschmack überraschen.
Les Tuiles aux amandes - Dachziegel mit Mandeln
Zum allerersten Mal haben wir die Tuiles in einer kleinen Bäckerei in Spanien, direkt an der französischen Grenze entdeckt. Meine Familie und ich waren sofort begeistert von diesem unfassbar knusprigen und zarten Gebäck begeistert. Glücklicherweise hat hat meine Tochter in der Schule spanisch gelernt und so konnten wir von der Verkäuferin erfahren, dass dies eigentlich ein typisch französisches Rezept sei.
Nach dem Kurzurlaub habe ich mich direkt auf die Suche nach einem passenden Rezept gemacht und voilà, hier ist es.
Warum die Tuiles, Tuiles, also Dachziegel heißen kommt von ihrer gewölbten Form. Diese bekommen sie erst nach dem Backen. Es ist ganz wichtig, dass du die heißen Kekse sofort, wenn sie aus dem Ofen kommen, auf eine runde Form legst, damit sie diese annehmen können.
Ich nutze dazu immer meine Baguetteform. Eine große Flasche oder ein Nudelholz funktioniert hier aber auch ganz wunderbar. Nur schnell muss es gehen, sonst sind die Kekse hart und bleiben gerade.
In einer luftdicht verschlossenen Blechdose kannst du die Tuiles bis zu einer Woche aufbewahren und sie bleiben auch knusprig. Vorausgesetzt, sie sind nicht vorher schon aufgegessen.
Das Wichtigste ist der Genuss
Mir ist gerade schon beim schreiben das Wasser im Mund zusammen gelaufen und ich hoffe ich konnte Dir Lust darauf machen, einfach mal eines dieser leckeren französisches Rezept auszuprobieren.
Ich bin unendlich dankbar dafür, dass ich diese Geschmackswunder kennenlernen durfte, aber noch viel wichtiger ist die Message hinter dem süßen Gebäck.
Jedes der Rezepte stammt von einer lieben französischen Freundin, welche ich in den Jahren dort kennenlernen durfte. Von ihnen habe ich gelernt, dass es nicht wichtig ist, den perfektesten Kuchen zu präsentieren, sondern die Zeit bei Tisch entspannt und vor allem gemeinsam zu genießen. Dem Augenblick des Zusammenseins die meiste Aufmerksamkeit zu schenken und diesen mit ein paar Köstlichkeiten zu untermalen..
Ich wünsche dir wundervolle Genussmomente mit Gâteau, Madeleines, Tarte und co. sowie die nötige Gelassenheit, falls doch mal was schief laufen sollte!
Wenn du Fragen zu meinen Rezepten hast oder mir berichten möchtest, wie du dich, deine Familie oder Freunde mit einer französischen Köstlichkeit überrascht hast, dann freue ich mich sehr über einen Kommentar hier unter dem Beitrag.
La vie est belle
Nicole
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So schöne Rezepte! Jetzt muss nur der Backofen wieder heile werden. 😉
Dankeschön liebe Cynthia, da drücke ich dir mal die Daumen, dass du bald wieder backen kannst! Es lohnt sich wirklich 🙂 Liebe Grüße Nicole